Gelungener Auftakt der Workshop-Reihe zum Auftakt unserer Workshop-Reihe „Crossindustrial Supply Chain – Vom Rohmaterial zum Serienprodukt“: Anfang März haben wir im NFF – Niedersächsisches Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) gemeinsam mit der Niedersachsen.next Automotivagentur den Grundstein für eine branchenübergreifende Zusammenarbeit gelegt: Die Automobilindustrie und die Agrar- und Foodbranche rücken näher zusammen, um den Einsatz rezyklierter Materialien und biogener Rohstoffe voranzutreiben.
In der Keynote von Dr. Thomas Taddigs und Dr. Lars Fölster (Volkswagen) sowie Montgomery Wagner und Lucas Fuhrmann (revoltech) wurde das Thema „Rezyklate & Biogene Rohstoffe: Herausforderungen und Chancen für die Automobilbranche“ beleuchtet. Es wurden die Unterschiede zwischen der „alten Welt“ und der „neuen Welt“ der Materialentwicklung bei Volkswagen und der Weg, den eine revoltech-Erfindung genommen hat, aufgezeigt: Das Lederimitat aus Hanffasern soll bis Ende des Jahrzehnts soll das biologisch abbaubare und recycelbare Hochleistungsmaterial in Serie in Autos eingebaut werden – ein echtes Beispiel für Kreislaufwirtschaft, das bei den Teilnehmenden große Faszination auslöste.
Dr. Norbert Gebbe, Bereichsleiter Förderung erläuterte, dass Niedersachsen.next als Wirtschafts- und Innovationsagentur Themen- und Projektideen sammelt, diese mit den Förderkulissen von Bund, EU und Land abgleicht, Schlüsselpartner findet, Konsortien unterstützt: Also Akteur*innen mit Ideen, Ideen mit Geld, Unternehmen mit Forschern verbindet, die sonst nicht zueinander finden.
Begleitet wird die Reihe „Crossindustrial Supply Chain“ von Prof. Dr. Karin Schnitker von der Hochschule Osnabrück mit ihrem Forschungsteam GROWTH. Ihr Ansatz: Erfolgsfaktor „offener Innovationsprozess“. In der ersten Runde in Workshop-Gruppen wurden zunächst Herausforderungen und Hemmnisse identifiziert. Im Verlauf stellten Fabian Storm (EIP-Netzwerk), Thomas Brinks von der Investitions- und Förderbank Niedersachsen – NBank, sowie Dr. Marc Awenius, Leiter der Projektträgerschaft „Industrielle Bioökonomie“ bei VDI Technologiezentrum GmbH diverse Förderinstrumente vor.
Neben intensivem Networking und einer begleitenden Ausstellung wurden am Nachmittag spannende Best-Practice-Beispiele vorgestellt:
Torsten Becker von der carbonauten GmbH brachte das Thema CO₂-negative Produktion auf die Bühne. Durch das Karbonisierungsverfahren werden Reststoffe wie Sägereste oder Nussschalen in wertvolle Rohstoffe umgewandelt, die in der Automobilproduktion eingesetzt werden können.
Madina Shamsuyeva vom IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover präsentierte das Potenzial des mechanischen Recyclings und die Herausforderungen bei der Verarbeitung von Kompositwerkstoffen. Sie berichtete über Fortschritte bei Rezyklaten für die Automobilindustrie.
Alexander Hein von der Konstruktionsbüro Hein GmbH stellte das VORKON-Verfahren vor, das die Werkzeugkonstruktion und Produktentwicklung optimiert, um eine nachhaltige Serienproduktion von Beginn an zu ermöglichen.
Andreas Robbert von der bekuplast GmbH berichtete über maßgeschneiderte Mehrwegtransportverpackungen für effiziente und nachhaltige Logistikprozesse sowie deren Recyclingverfahren.
Die Veranstaltung setzte ein starkes Zeichen für die Zusammenarbeit, die notwendig ist, um die Kreislaufwirtschaft über Branchen hinweg weiter voranzutreiben. Gemeinsam wollen wir neue Wertschöpfungsketten initiieren, nachhaltige Materialien in die Industrie bringen, Innovationen gezielt voranbringen und die Wettbewerbsfähigkeit niedersächsischer Unternehmen stärken.